Aschersleben

Im KZ Außenlager in Aschersleben wurden ca. 500 Frauen und 450 Männer zur Arbeit bei der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG gezwungen.

Die Männer waren in Halle 4, die gleichzeitig Unterkunft und Arbeitsplatz war, untergebracht. Die Halle war von einem 3m hohen und von Starkstrom durchflossenen Stacheldrahtzaun umgeben. SS-Posten übernahmen die Bewachung.
Die Leitung des Werkes und die SS bildeten gemeinsam einen gut funktionierenden Terrorapparat. Schon für geringfügige Vergehen bekamen die Häftlinge harte Strafen und auf Fluchtversuch stand die Todesstrafe. Die SS erschoss festgehaltene Menschen, die zu fliehen versuchten, sofort. Ein erschossener Pole wurde zwei Tage auf dem Gelände liegengelassen. Die Häftlinge im KZ Außenlager in Aschersleben wurden physisch und psychisch terrorisiert, gefoltert, erschlagen, erschossen und mussten vor Hunger sterben.

Die ungarischen Frauen waren in der Nähe der Halle 5 in Kleinbaracken untergebracht. Unter ihnen befanden sich auch Mädchen von gerade 14 Jahren. Die Baracken waren von einem Stacheldrahtzaun umgeben. Die Bewachung der Frauen wurde von weiblichem Wachpersonal übernommen. Auch hier funktionierte derselbe Terror und machte den Häftlingen das Leben zur Qual.

Je eine Gruppe von Häftlingen wurde am 6. und 11. April 1945 auf einen Marsch Richtung Torgau gezwungen.


68 von der SS ermordete Häftlinge wurden in der Umgebung von Mühlbeck gefunden. Wegen Erschöpfung waren sie von der SS durch Genickschuss auf der Straße getötet und dann nur notdürftig verscharrt worden. Wahrscheinlich ist die Gesamtzahl der Toten bedeutend höher als die Zahl der gefundenen toten Häftlinge. Der Verbleib der anderen Gefangenen und ihr Schicksal sind unbekannt.

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