Böhlen
Das KZ Außenlager Böhlen wurde Ende Juli 1944 von der Braunkohle-Benzin AG (heute: Sächsische Olefinwerke GmbH) auf dem Werksgelände errichtet. 1.080 Häftlinge mussten hier nach alliierten Luftangriffen schwerste Räum- und Bauarbeiten im zerstörten Werk verrichten und Bunker bauen.
Die Bewachung übernahmen 80 bis 113 ehemalige Wehrmachtssoldaten.
Im Gegensatz zu den drei anderen KZ Außenlagern der BRABAG waren im Lager Böhlen nichtjüdische Häftlinge inhaftiert. Die Todesrate war deshalb im Lager Böhlen vergleichsweise gering.
Im Okt. 1944 waren 110 Häftlinge als krank vermerkt. Mehr als 60 arbeitsunfähige Häftlinge wurden während des viermonatigen Bestehens des Außenlagers Böhlen nach Buchenwald deportiert. Mindesten 12 Häftlinge starben im Lager Böhlen.
Am 28. Nov. 1944 löste die BRABAG das Lager auf. Die Häftlinge wurden am 14. und 28. 11. in das Außenlager Königstein des KZ Flossenbürg deportiert.
Im Feb. 1945 wurde das KZ Außenlager Böhlen erneut mit einer unbekannten Zahl von Häftlingen belegt. Wie zuvor mussten sie Räum- und Bauarbeiten verrichten.
Anfang April besetzten amerikanische Truppen das BRABAG Werk und befreiten die Häftlinge.