Büren / Niederhagen-Wewelsburg

Das KZ Außenlager Niederhagen-Wewelsburg war zunächst von Mai 1939 bis 31. August 1941 ein Außenlager des KZ Sachsenhausen. Von September 1941 bis Ende April 1943 war es ein selbstständiges Konzentrationslager. Danach, von Mai 1943 bis 2. April 1945, ein Außenlager des KZ Buchenwald.

Im Auftrag der Gesellschaft zur Förderung und Pflege deutscher Kulturdenkmäler e.V., Vorsitz, Heinrich Himmler, Geschäftsführer, Oswald Pohl, wurden die Häftlinge nicht nur zum Ausbau der Wewelsburg gezwungen. Die Häftlinge arbeiteten auch an der Erweiterung des KZ auf dem 1942 ein Krematorium errichtet wurde, an einen Bauhof (1941-1942), an der Errichtung eines neuen Lagers für die SS-Wachmannschaften gegenüber dem Schutzhaftlager (1941-1942) und vor allem an der Ausgestaltung des Nordturms der Wewelsburg zum Zentrum der Repräsentationszentrale der SS-Gruppenführer (1939-1943), der Errichtung einer repräsentativen Villa für Hermann Bartels (1939-1942), an einem Bürokomplex für seine Bauleitung, mit bis zu 50 Fachleute, am SS-Stabsgebäude (1939-1941), an einer Siedlung für SS-Führer (1940-1942) und an anderen Projekten.

Im Lager Niederhagen-Wewelsburg (heute Büren-Wewelsburg) waren mindestens 3900 Menschen inhaftiert. 1285 von ihnen kamen ums Leben. Sie starben an Hunger, Kälte, Krankheiten und den Folgen von Misshandlungen. Die Gestapo nutzte das KZ auch als Exekutionsstätte. Hier wurden auf Befehl Heinrich Himmlers insgesamt 56 Menschen, darunter Frauen und Kinder, aus Westfalen-Lippe hingerichtet.

Nach der vorzeitigen Beendigung des SS-Projektes Wewelsburg und dem Abtransport der Häftlinge in die Konzentrationslager Bergen-Belsen, Ravensbrück, Dachau und Buchenwald verblieben 49 Häftlinge im KZ Außenlager Büren / Niederhagen-Wewelsburg. Sieben von ihnen wurden zwischen Mai 1943 und August 1944 nach Bergen-Belsen deportiert.

Das Restkommando mit etwas mehr als 40 Häftlingen war nun dem Konzentrationslager Buchenwald unterstellt und befand sich in den zwei Lagergärtnereien der Wewelsburg, sowie in Werkstätten auf dem Industrie- und dem benachbarten Bauhof.


Juristische Prozesse und Verdrängen/Vergessen beseitigten fast alle Spuren dieses nationalsozialistischen Terrors. Dieser Prozess der „Normalisierung“ scheint noch nicht beendet.

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