Essen, Humboldtstraße

Das KZ Außenlager der Friedrich Krupp AG in Essen, Humboldtstraße bestand vom 24. August 1944 bis 17. März 1945.

520 junge Jüdinnen im Alter von 20 Jahren wurden aus dem Gelsenberglager in Gelsenkirchen nach Essen gebracht. Hier wurden sie in 4 Baracken des 1943 errichteten Lagers inhaftiert. Das Gelände lag auf freiem Feld, hatte keine Zufahrtswege und war mit Stacheldraht umzäunt.

Das SS-Wachpersonal ließ zur Ergänzung Krupp-Mitarbeiterinnen im KZ Ravensbrück ausbilden und führte sie in den SS-Dienst ein.

Nach alliierten Bombenangriffen wurde das Lager nahezu vollständig zerstört. Die Frauen mussten nun in den Kellerräumen hausen.

Die Frauen wurden zur Arbeit im Walzwerk II und in der Elektrodenwerkstatt an der Helenenstraße gezwungen. Nach dem Appell um 04.00 Uhr wurden die Frauen den 6 Kilometer langen Weg dort hin – die Füße mit Lappen umwickelt oder in Holzschuhen – und um 18.00 Uhr wieder zurück ins Lager getrieben.

Nachdem der Befehl erteilt wurde, keine Lagerhäftlinge lebend den Alliierten zu übergeben, verfügte Friedrich Krupp, dass das Lager aufgelöst werden müsse – wohl wissend, dass die Frauen von Essen in den Tod geschickt würden. Über Bochum wurden die Frauen in Güterwaggone in das KZ Bergen-Belsen deportiert.

Wie viele der 520 Frauen zum Zeitpunkt der Befreiung des KZ Bergen-Belsen am 15. April 1945 noch lebten, ist nicht bekannt.

zu den Essen, Humboldtstraße Fotos