Leau, Plömnitz, Peißen
Seit 1944 wurde in Leau unter Beteiligung des Ingenieurbüros Schlempp ein Außenlager des KZ Buchenwald für über 2.000 Häftlinge eingerichtet bzw. erbaut.
Der spätere Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Heinrich Lübke, war als verantwortlicher Mitarbeiter des Ingenieurbüros Schlempp der Baumeister des KZ Außenlagers Leau.
Ab März 1944 waren die Häftlinge zunächst in einem Zeltlager auf dem Schachtgebiet Plömnitz untergebracht.
Parallel zum Zeltlager lebten etwa 500 Häftlinge in einem 420 Meter tiefen Stollen der Grube Solvay in Peißen.
Ab Oktober 1944 waren die Häftlinge dann in dem Barackenlager am Westrand von Leau inhaftiert.
Die Häftlinge mussten für die Solvay-Werke und die Junkers-Werke schwerste Zwangsarbeit verrichten. Auch hier forderten sowohl die Versorgungs- und Arbeitssituation als auch die Misshandlungen zahlreiche Todesopfer.
Als die Amerikaner am Mittag des 14. April 1945 ins Lager kamen war es – bis auf die Sanitätsbaracke – geräumt. 1.500 Häftlingen waren am 11. April 1945 in einer zusammenhängenden Kolonne aus dem Außenlager Leau losgeschickt worden. Ihr Schicksal ist unbekannt.
Von den zunächst in Löchern in Preußlitz verscharrten und später durch Zwang der Amerikaner auf dem Friedhof in Leau begrabenen Toten sollen nach 1945 allein 450 exhumiert und am ehemaligen Ehrenmal für die Rote Armee in Bernburg beigesetzt worden sein.