Lippstadt II

Im zweiten Lippstädter Buchenwald-Außenlager, offiziell SS-Kommando Lippstadt II, wurden 335 Häftlinge in einem Zweigwerk der Westfälischen Metall-Industrie AG (WMI) (Vorläufer der heutigen Hella KG Hueck und Co.) zur Arbeit gezwungen. Am Rande der Lippstädter Innenstadt stand in der Hospitalstraße 46 ein dreistöckiges, in die enge Bebauung integriertes Fabrikgebäude des Unternehmens mit einem kleinen Hof und Nebengebäuden.
Der zwischen Wohnhäusern gelegene, aber dennoch leicht abzuschottende Bau bot Platz sowohl für Schlafräume der Häftlinge als auch für Werkstätten. Die Frauen im Lager Lippstadt II verließen während der gesamten Dauer ihrer Haft nie das Gebäude.

Der erste Transport war mit 149 Frauen aus Ungarn zusammengestellt. Der zweite Transport von Bergen-Belsen nach Lippstadt umfasste 166 und der dritte Transport 20 Frauen. Auch das Lager II in Lippstadt wurde als sogenanntes Judenlager geführt.

Die KZ-Häftlinge des KZ Außenlagers Lippstadt II fertigten vor allem Teile für Rüstungsgüter und für den Flugzeugbau.

Als Wachmannschaft hatte die SS einen Kommandoführer und 6 SS-Wachmänner nach Lippstadt beordert. Hinzu kamen noch einige in Ravensbrück ausgebildete SS-Helferinnen.

Am 31. März 1945 verließen die Häftlinge von der SS bewacht das Lager II in Richtung Buchenwald-Außenlager Leipzig-Thekla. Bis Kreiensen marschierte die Gruppe; und von dort wurden die Häftlinge per Bahn nach Leipzig transportiert. Mit Tausenden anderer Häftlinge wurden dann auch die Frauen aus Lippstadt auf den Todesmarsch geschickt. Am 9. Mai 1945 wurden die Häftlinge in Krupka/Tsch. und Zinnwald von der Roten Armee befreit.


Das Hauptgebäude dieses Komplexes wird heute als städtische Unterkunft für durchreisende Wanderer und Asylbewerber genutzt.

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