Sonneberg

Seit September 1944 war auf dem Betriebsgelände des Sonneberger Zahnradwerkes und in Stollen der unmittelbar südlich benachbarten Sandgruben das KZ Außenlager Sonneberg mit ca. 450 Häftlingen (hauptsächlich jüdische Männer) errichtet worden. Das Lager war mit einem doppelten Stacheldrahtzaun umgeben und wurde von SS-Posten bewacht.

Die Baracken bestanden aus Betonteilen. Die Unterbringung, die hygienischen Bedingungen und die Ernährung der Häftlinge waren sehr schlecht.

Anfang April 1945 wurde das Sonneberger Lager aufgelöst. In das Hauptlager Buchenwald konnte man nicht zurück: Die Kriegslage ließ dies nicht zu. In zwei Gruppen begann am 4. April 1945 für die Häftlinge der Todesmarsch. Die größere von ihnen führte vom Zahnradwerk über Steinach und dem Rennsteig durch Geraer Gebiet bis auf tschechisches Gebiet. Der zweite Häftlingszug führte wahrscheinlich über Friedrichsthal nach Bad Elster, dort sollen 111 Häftlinge von den Amerikanern befreit worden sein. Viele sind auf diesen Märschen vor Entkräftung oder Erschöpfung zusammengebrochen und wurden von SS-Posten erschossen.

Die ersten Todesopfer dieser Märsche waren acht Häftlinge, deren Leichen auf der Höhe des Schusterhiebs zwischen Sonneberg und Steinach im Juni 1945 von Steinacher Frauen gefunden wurden. Manche Leichen hielten noch ihre kleinen Blechbüchsen, welche rohe Kartoffeln enthielten, unter dem Arm geklemmt. Alle waren durch Kopfschüsse getötet worden. Auch im Steinbruch am Ortsausgang von Friedrichthal wurden zwei verscharrte Leichen in Häftlingskleidung gefunden.

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