Tröglitz-Rehmsdorf
Von Juni 1944 bis April 1945 bestand in Tröglitz-Rehmsdorf ein von der Braunkohle-Benzin-AG (Brabag) errichtetes Außenlager des KZ Buchenwald.
Zunächst waren die Häftlinge in den Gasthöfen „Ochsenstall“ und „Harnisch“ in Gleina und später auch in Zelten untergebracht. Ab Silvester 1944/45 lebten sie in den von Zwangsarbeitern gebauten Baracken in dem 3 Kilometer vom Brabag-Werk entfernten Tröglitz.
Das Lager bestand aus 18 Baracken. Es war mit einem elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun und mit 5 Wachtürmen ausgestattet. Eine kleine Baracke diente als Waschplatz. 4 Baracken lagen außerhalb des Lagers. 210 SS-Angehörige stellten die Wachmannschaft. Bis Februar 1945 sind nachweislich 8.572 Menschen in das KZ Außenlager nach Tröglitz gebracht worden. 5.871 von ihnen starben unter den furchtbaren Arbeits- und Lebensbedingungen.
Die Häftlinge wurden aber nicht nur im Brabag-Werk als Arbeiter gebraucht, sondern auch für Aufräumarbeiten (z.B. Entschärfung von Blindgängern), für Arbeit im Straßen-, Tief- und Gleisbau, zum Bau von Flakstellungen und dem Bau bombensicherer Stollen eingesetzt. Diese Stollen lagen nur 150 m vom Lager entfernt, durften aber bei Angriffen der Alliierten nicht von den Häftlingen aufgesucht werden. Bei einem Angriff am 16. August 1944 starben 80 Häftlinge.
Am 6. April 1945 begann die Auflösung des Lagers mit anschließendem Todesmarsch. Die Häftlinge wurden in Waggone gepfercht. Sie sollten auf Befehl der SS per Bahn nach Theresienstadt gebracht und dort ermordet werden. Wegen fortgesetzter Bombenangriffe musste der Zug mehrfach halten. Die Häftlinge bekamen kaum Nahrung und kein Trinkwasser. Wegen zerstörter Gleise war in Reitzenhain Endstation. Hier versuchten Häftlinge zu fliehen. Einige Hundert von ihnen wurden von der SS aufgegriffen und erschossen. Der Eisenbahntransport, das Massaker in Reitzenhain und der anschließende Todesmarsch nach Theresienstadt forderten weit über 1.000 Todesopfer. Den Tag ihrer Befreiung am 8. Mai 1945 erlebten nur etwa 1.000 Häftlinge des KZ-Außenlagers Tröglitz-Rehmsdorf.