Wieda

Das KZ Außenlager in Wieda wurde am 11. Mai 1944 als Hauptstelle der SS-Baubrigade III unter Führung von SS-Obersturmführer Karl Völkner aus Halberstadt mit 311 Häftlingen eingerichtet. Höchststand am 01. Januar 1944: 896 Häftlinge.
Ende 1944 wurde dieses Außenlager dem verselbständigten Konzentrationslager Mittelbau-Dora unterstellt.

Die Häftlinge waren zum Barackenbau im Bereich der Rüstungsbetriebe um den Kohnstein zwischen Woffleben und Niedersachswerfen eingesetzt. Andere versorgten die dem Lager Wieda unterstellten KZ Außenlager in Mackenrode, Nüxei und Osterhagen, deren Insassen die unvollendete Umgehungsbahn, die Helmetalbahn, zwischen Osterhagen und Nordhausen errichten mussten. Die Häftlinge wurden auch für Zivilarbeiten an Betriebe verliehen.

Auf dem Lagergelände stand das ehemalige Schützenhaus, das als Häftlingsunterkunft diente. Auf demselben Gelände wurden weitere Unterkunftsbaracken gebaut. Das Lager war mit Stacheldraht umzäunt und mit Wachtürmen gesichert. Nach dem 20. Juli 1944 wurde eine Sichtblende um das Lager gebaut.

Weiter westlich und gegenüberliegend (heute Freifläche mit Garage an der Wieda) wurden weitere, ebenfalls eingezäunte Baracken errichtet; eine davon enthielt die Sanitätsabteilung. Neben dem Lager, im Bereich des heutigen Trafohäuschens, gab es zwei Baracken für die Wachmannschaft.
Das noch heute vorhandene Schießhaus wurde als Verpflegungsbaracke hergerichtet.

Die Häftlinge des KZ Außenlagers Wieda wurde 7. April 1945 mit den Häftlingen der drei anderen Außenlager (zusammen 1.135 Häftlinge), in Fußmärschen über den Harz nach Norden getrieben, 335 kranke Häftlinge wurden in Güterwaggone abtransportiert. Nur wenig mehr als die Hälfte der Häftlinge hat die Strapazen des Todesmarsches überlebt. Viele von ihnen wurden unterwegs von der SS ermordet, Hunderte bei Gardelegen lebendig verbrannt.

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